Fast alle Methoden der Osteopathischen Medizin sind als "weich" bzw. "sanft" einzustufen. Die Behandlung selbst ist entspannend und führt ggf. zu einer schrittweisen aber auch lang anhaltenden Regulation hin zum "Gesunden". Im folgenden werden beispielhaft einige wichtige Methoden erläutert.
Muskelenergie Techniken
Bei dieser Technik werden Gelenkfunktionen an der Wirbelsäule, aber auch an anderen Gelenken behoben. Durch gezielten Muskelzug und geführte Bewegungen werden die
Gelenke wieder zur Normalfunktion gebracht und die Muskelspannung optimiert.
Myofasziale Techniken
Alle Muskeln sind umhüllt von den sogenannten Faszien. Die Faszien selbst sind am ganzen Körper miteinander in Verbindung. Durch weichen Druck und Zug werden Reize an diesen Faszien gegeben. Dadurch werden Reaktionen zur Normalisierung der Gewebespannung in Gang gesetzt. Letztlich wird dadurch die Durchblutung der Gewebe und vor allem ihre Beweglichkeit gegeneinander verbessert.
Counterstrain - Technik
Bei der Counterstrain-Technik werden bestimmte druckschmerzhafte Muskel- und Sehnenpunkte behandelt. Es gibt ca. 200 derartige "Tenderpoints". Mit einer speziellen
Lagerungstechnik werden diese Tenderpoints vollständig entspannt und anhaltend aufgelöst.
Functional - Technik nach Johnston
Die funktionellen Techniken sind indirekte Methoden, die über Reflexe am Rückenmark und zentralem Nervensystem wirken. Das Segment mit einer Fehlfunktion wird im dreidimensionalen Raum und in Abhängigkeit von der Atmung in die Richtung geführt, die am leichtesten möglich ist.
Viszerale Technik
Bei der viszeralen Osteopathie werden Spannungsänderungen an inneren Organen sowohl in ihrer Eigendynamik als auch im Organverbund ertastet und behandelt. Innere Organe sind durch Faszien (Hüllen) und Bänder befestigt und beweglich. Bei Verspannungen dieser Faszien wird die Beweglichkeit der Organe beeinträchtigt. Dadurch können Funktionsstörungen der Organe selbst entstehen und über Reflexe auch Störungen am Skelettsystem auftreten. Bei der viszeralen Osteopathie werden die Verspannungen der Bänder gelöst. Dadurch wird die physiologische Funktion der inneren Organe unterstützt.
Kraniosakrale Technik
Die Schädelknochen sind beweglich und sie bewegen sich in einem bestimmten Rhythmus. Dieser kraniosakrale Rhythmus (ca. 6-12 mal pro Minute) reicht vom Hohlraumsystem des Kopfes über den ganzen Rückenmarkskanal hinunter bis zum Steißbein. Bei der kraniosakralen Technik wird die Beweglichkeit der verschiedenen Schädelknochen untereinander und die Steißbeinbeweglichkeit untersucht und beurteilt. Bei einer Fehlfunktion können die gelenkartigen Verbindungen der Schädelknochen und des Steißbeines normalisiert werden. Mit der kraniosakralen Therapie werden auch Verspannungen der Schädelmembranen gelöst und der Blutkreislauf im Schädel, besonders der Blutabfluss in Richtung Herz verbessert.
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